Test zu Bayonetta 2 - Nintendo Switch - ntower - Dein Nintendo-Onlinemagazin (2024)

Bayonetta 2 fängt genau da an, wo Bayonetta aufgehört hat. Sowohl in Hinsicht der Handlung, als auch des Gameplays. Das gesamte Spiel fühlt sich wie eine Fortsetzung an, bei der man jeden entscheidenden Faktor ein wenig verbessert oder weitergedacht hat. Aber fangen wir wie üblich doch erst einmal bei der Handlung an. Dieses Mal verschlägt es unsere resolute Hexe nämlich nicht nach Vigrid, sondern nach Noatun.

Kein Spoiler: Das ist einer der ersten Gegner, der euch in Bayonetta 2 herausfordert.

Beim Shoppen in der Stadt werden Jeanne und Cereza plötzlich von Engeln angegriffen, die sich in Scharen zwischen den Wolkenkratzern tummeln. Im opulent inszenierten Kampf, aus dem nicht wenige Entwickler Bosskampfmaterial für eine gesamte Trilogie ziehen würden, kommt es zu einem einschneidenden Ereignis: Ein Dämon, den Bayonetta zu ihrer Hilfe beschwört, löst sich von seinen Fesseln und verschleppt die Seele von Jeanne in die Unterwelt. Das kann Cereza natürlich nicht auf sich sitzen lassen und macht sich gleich auf den Weg in die sagenumwobene Stadt Noatun, die am Fuße des Berges Fimbulventr liegt, der wiederum das Tor zum Himmel und zur Hölle darstellen soll.

Natürlich bleibt es nicht nur bei dieser simplen Prämisse. Statt nur Jeannes Seele hinterherzujagen, erkundet ihr auch erneut Bayonettas Vergangenheit und erfahrt, wie der quirlige Junge mit dem mysteriösen Kapuzenpulli, den ihr bei eurer Ankunft in Noatun trefft, in die Sache verstrickt ist. Die Handlung ist dabei zunächst recht geradlinig, schlägt allerdings ein paar Haken, sodass es nicht immer einfach ist, ihr direkt zu folgen – ähnlich, wie beim ersten Teil. Dafür spart das Spiel allerdings nicht mit emotionalen und wirklich klasse in Szene gesetzten Momenten, die einen einmal mehr in die Welt von Dämonen, Engeln und Menschen eintauchen lassen.

Bereits ab dem ersten Kampf ist man wieder komplett dabei und merkt schnell: Hier wurde an der Action-Schraube gedreht. Bayonetta lässt sich nun noch flotter steuern und kommt zudem mit einigen neuen Fähigkeiten daher. Die größte Neuerung ist dabei vermutlich der Umbra-Klimax. Diesen kann man, sofern man die nötige Magie gesammelt hat, mit der „L“-Taste auslösen und mächtige Dämonen beschwören, die den Gegnern ordentlich einheizen und noch mehr Action auf den Bildschirm zaubern. Das Ganze ist ein Feuerwerk, bei dem man als ungeübter Spieler schnell mal den Überblick verlieren kann. Wenn man also die Wahl hat, sollte man sich definitiv zunächst den ersten Teil zur Brust nehmen. Das gilt übrigens auch für die Handlung, die ohne Vorwissen vermutlich schwer zu verstehen sein wird.

Bei der Ankunft in Noatun bietet sich euch ein grandioses Panorama.

Die Steuerung wurde allerdings ein wenig umgemodelt, sodass ihr euch nach dem Genuss von Bayonetta erst einmal ein bisschen einfinden müsst. Damit einhergehend ist auch die Funktion der Folterangriffe etwas in den Hintergrund gerückt. Wenn ihr euch entscheiden müsst, ob ihr einen Umbra-Klimax oder einen Folterangriff auslösen möchtet, entscheidet ihr euch meistens zu Ersterem, es sei denn, ihr habt euch zuvor mit bestimmten Ausrüstungen ausgestattet, die gewisse Wechselwirkungen auslösen. Auch das Erzielen des Gigatonnen-Modifikators ist nun um einiges einfacher geworden als im Vorgänger und kann als „vielleicht etwas zu leicht“ beschrieben werden. Auch, wenn sich das jetzt vielleicht negativ anhört, ist es das eigentlich gar nicht. Es sind nur ein paar Sachen, die sich im Vergleich zum Vorgänger anders anfühlen.

Insgesamt macht sich zudem der Eindruck breit, dass der Titel ein wenig einfacher ist, als der erste Teil von Bayonetta – vor allem die ersten drei Viertel. Hier erzielt man auch auf dem „normalen“ Schwierigkeitsgrad häufiger hohe Wertungen. Dies liegt vor allem daran, dass euch der Einsatz von Items nun nicht mehr angekreidet wird. Es zählen ausschließlich die verschiedenen Medaillen, die ihr in den Kämpfen gesammelt habt. Diese fallen daher aber auch wiederum schwerer ins Gewicht. Auch die optionalen Aufgaben, die nun in Muspelheim stattfinden, sind ein wenig entschärft worden, sodass ihr schneller mal an eine Mondperle und ein komplettes Hexenherz kommt.

Das Bossdesign ist nach wie vor sehr abwechslungsreich ausgefallen. Mal kämpft ihr gegen einen Engel, der ein riesiges Schwert schwingt, mal gegen einen riesigen Rochen-artigen Dämon, dem ihr die Augen herausschießen müsst, welche euch währenddessen mit Lasern und Tentakeln angreifen – das Übliche, ihr wisst schon. Positiv sind dabei auch die verschiedenen Gegnertypen zu erwähnen. Neben den Engeln aus Teil 1 kommen jetzt nämlich auch Dämonen ins Spiel, die euch ans Leder wollen. Nur gegen Ende hin nimmt das Boss-Backtracking ein wenig zu, wobei auch dies nicht sonderlich negativ auffällt, da die gleichen großen Monster stets unterschiedlich in Szene gesetzt werden.

In Sachen Optik setzt Bayonetta 2 ebenfalls noch einen drauf. Die Farben sind knalliger, die Effekte strahlender und manche der Landschaften, in die euch der Titel versetzt, sind wirklich atemberaubend schön. Alles in allem kann das Spiel hier auch mit einer breiteren Palette an Schauplätzen aufwarten als sein Vorgänger.

Bayonetta 2 weist zahlreiche interessante und wunderschöne Umgebungen auf.

Der Soundtrack hingegen ist ein wenig schwächer als im ersten Teil. Das liegt nicht an den Orchester-Einsätzen oder den jazzigen Melodien im „Gates of Hell“, diese sind immer noch absolute Spitzenklasse und unterstreichen das Gameplay so, dass sich beinahe jeder Kampf verdammt episch anfühlt. Es geht vielmehr um den „Signature Song“, der den Namen „Tomorrow is Mine“ trägt. Dieser ist zwar auch nicht schlecht, kann meiner Meinung nach aber dem grandiosen „Fly Me to the Moon“ leider nicht das Wasser reichen. Aber mal ganz ehrlich: Welcher Song kann das schon? Und ja, das ist Meckern auf extrem hohen Niveau!

Auch hinsichtlich der Performance kann man eine deutliche Verbesserung erkennen. Während Bayonetta 2 auf dem Fernseher mit ziemlich flüssigen 60 FPS und 720 p ausgegeben wird, gibt es auch im Handheld-Modus nur kleinere Framerate-Einbrüche zu vermerken. Diese kann man aber glücklicherweise recht gut „übersehen“ und oft kommen sie ohnehin nicht vor.

Ein kurzes Wort noch hinsichtlich des gebotenen Inhalts: Die Handlung von Bayonetta 2 fesselt euch rund zehn Stunden vor eurer Nintendo Switch. Danach könnt ihr euch in den sogenannten Hexen-Prozess-Kapiteln noch mit allerhand weiteren Feinden prügeln. Hierbei könnt ihr allerdings keine Items einsetzen und wenn ihr ein einziges Mal sterbt, müsst ihr von vorne beginnen – diese Kapitel richten sich eindeutig an Arcade-Fans.

Auch der Hexen-Klimax generiert noch einmal ordentlich etwas an Inhalt. Hinter diesem kryptischen Begriff versteckt sich der Multiplayer-Modus von Bayonetta 2. Hier habt ihr verschiedene Optionen: Entweder ihr spielt gegen eine CPU, einen lokalen Mitspieler oder gegen einen zufälligen Gegner aus dem Internet. Fortan geht es darum, zusammen bestimmte Monsterwellen zu besiegen, die man sich zuvor per Verskarte selber aussucht. Dabei geht es aber trotzdem darum, wer von euch beiden schließlich die bessere Leistung erbracht hat. Diese entscheidet nämlich darüber, ob ihr die zuvor gewetteten Heiligenscheine, mit denen ihr auch die Schwierigkeit der Mission regulieren könnt, einkassiert oder nicht. Hieraus ergibt sich ein interessantes Konzept, welches auch für weitere Stunden an Bayonetta 2 binden kann.

Test zu Bayonetta 2 - Nintendo Switch - ntower - Dein Nintendo-Onlinemagazin (2024)
Top Articles
Latest Posts
Article information

Author: Sen. Emmett Berge

Last Updated:

Views: 6462

Rating: 5 / 5 (80 voted)

Reviews: 95% of readers found this page helpful

Author information

Name: Sen. Emmett Berge

Birthday: 1993-06-17

Address: 787 Elvis Divide, Port Brice, OH 24507-6802

Phone: +9779049645255

Job: Senior Healthcare Specialist

Hobby: Cycling, Model building, Kitesurfing, Origami, Lapidary, Dance, Basketball

Introduction: My name is Sen. Emmett Berge, I am a funny, vast, charming, courageous, enthusiastic, jolly, famous person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.